Details zu MV Agusta
2026 - MV Agusta VR5 – Die „Cinque Cilindri“ Revolutioniert den Motorrad-Motorenbau
2026 - MV Agusta VR5 – Die „Cinque Cilindri“ Revolutioniert den Motorrad-Motorenbau
7 Nov
Auf der EICMA präsentierte MV Agusta mit dem VR5 Cinque Cilindri ein völlig neues Motorkonzept: fünf Zylinder, drei Nockenwellen und elektrische Nebenaggregate.
Freitag, 7. November 2025 11:10
Autor: Peter Pasalt
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Das neue Fünfzylinder-Konzept verfügt über eine sogenannte Square-Architektur.

Hauptmerkmale

Mit dem neuen VR5-Konzept beschreitet MV Agusta konsequent neue technische Wege: Der bei der EICMA präsentierte Fünfzylinder-Motor ist Mitsamt seiner unkonventionellen „Square“-Architektur einzigartig auf dem Motorradmarkt. Statt klassischer Reihen- oder V-Anordnung vereint die „Cinque Cilindri“-Plattform drei vordere und zwei dahinter versetzte Zylinder in einem kompakten Block mit nur einer Kurbelwelle. Dieses Konstruktionsprinzip erinnert an die VR-Motoren von Volkswagen, ist aber speziell für die Anforderungen im Motorradbau ausgelegt.

Das Ziel: Ein skalierbares, technisch faszinierendes und alltagstaugliches Triebwerk für künftige Generationen sportlicher Naked Bikes und Supersportler aus Varese.

Design und Konstruktion: Square-Architektur und Kompaktheit

Die Innovation liegt im Motorlayout selbst: Drei Zylinder vorne, zwei hintendran – jedoch nicht als klassischer V- oder Reihenmotor. Stattdessen kombiniert MV Agusta die Vorteile beider Konzepte, sorgt so für eine sehr kompakte Bauform und niedriges Gewicht.

Eine einzelne Kurbelwelle vereinfacht die Mechanik, senkt den Aufwand bei Montage und Wartung und reduziert die Komplexität gegenüber traditionellen Square-Four-Motoren. Die spezielle Krümmerführung – drei Abgänge vorne, zwei hinten – minimiert thermische Probleme und erleichtert die Abführung heißer Abgase.

Diese „Square“-Philosophie erlaubt es, den Motor besonders schmal, tief und modular zu gestalten – entscheidend für künftige High-Performance-Plattformen.

Technik: Drei Nockenwellen und elektrische Nebenaggregate

Ein hochwertiges Detail ist der ausgeklügelte Ventiltrieb mit drei Nockenwellen: Die mittlere steuert die Einlassventile, die beiden äußeren die Auslassventile der fünf Zylinder (bzw. je nach Auslegung umgekehrt). Ob Schlepphebel- oder Tassenstößeltechnik verwendet wird, bleibt offen; sicher ist aber das Streben nach einer präzisen Ventilsteuerung bei kompaktester Bauweise.

Ein weiterer Meilenstein: Alle Nebenaggregate wie Wasser- und Ölpumpe werden nicht mehr über mechanische Antriebe versorgt, sondern elektrisch betrieben. Das minimiert die innere Reibung, steigert die Effizienz und ebnet den Weg zu modernen, elektrifizierten Hybridlösungen. Dennoch bleibt der VR5 explizit ein reiner Verbrenner – Plug-in- oder Hybridtechnik sind nicht vorgesehen.

Plattform und Modularität: Vom Naked bis zum Superbike

Der neue Cinque Cilindri VR5-Motor ist als modulare Plattform für Hubräume von 800 bis 1.100 cm³ konzipiert. Laut Ankündigung sind bis zu 240 PS und etwa 130 Nm Drehmoment in der größten Ausbaustufe möglich – Werte auf Superbikeniveau, was z. B. Ducati Panigale V4 oder BMW S 1000 RR Paroli bieten kann.

Diese Variable ermöglicht es, je nach Modell – von agilen, alltagstauglichen Naked Bikes bis zu extremen Supersportlern – gezielt auf die gewünschten Schwerpunkte bei Leistung, Drehmoment und Gewicht zu optimieren.

Strategie und Bedeutung für MV Agusta

Mit dem VR5 bewegt sich MV Agusta weg von reinen Exoten hin zur Großserienplattform mit hoher Fasznationskraft, Alltagstauglichkeit und technischer Innovation. Der Motor wird bestehenden 3- und 4-Zylinder-Triebwerken nicht den Rang ablaufen, sondern das Portfolio strategisch um eine eigenständige, konkurrenzfähige Plattform ergänzen.

Die kompakte Bauweise, hohe Modularität, elektrische Nebenaggregate und das einzigartige Fünfzylinder-Layout setzen MV Agusta klar von Ducati, Aprilia oder BMW ab und könnten den Wiedereinstieg der Italiener in weltweite Vergleichstests und internationale Märkte fördern.

Technische Eckdaten VR5 „Cinque Cilindri“ (bisher bekannt)

  • Zylinderzahl: 5, „Square“-Anordnung (3 vorn, 2 hinten)
  • Bauart: Nicht Reihen- und Nicht-V, sondern VR-Prinzip auf Motorradbasis
  • Kurbelwelle: 1
  • Nockenwellen: 3 (Mitte Einlass, außen Auslass oder umgekehrt)
  • Hubraum: 800–1.100 cm³ (skalierbar)
  • Leistung: über 240 PS (größte Ausbaustufe)
  • Drehmoment: bis etwa 130 Nm
  • Antrieb Nebenaggregate: elektrisch (Wasser-/Ölpumpe)
  • Plattform: Basis für verschiedene Naked und Supersportler, keine Ablösung der bisherigen 3- oder 4-Zylinder
  • Erwartete Einführung: Serienstart in ca. 2–3 Jahren (EICMA 2025)
  • Besondere Merkmale: elektrisch angetriebene Nebenaggregate, kompakte Gesamtbauweise, hohe Effizienz

Fazit

Mit dem revolutionären „Cinque Cilindri“ VR5 dringt MV Agusta weit in konzeptionelles Neuland des Motorradmotorenbaus vor. Durch die Mischung aus Exklusivität (Fünfzylinder!), elektrifizierten Nebenaggregaten, modularer Plattform und aggressiven 240 PS in der Spitze bläst man zum Angriff auf die Superbike-Elite – ohne die Exotenrolle zu verlieren.

Sollte MV Agusta das Konzept in Serie bringen, entsteht hier aus technischer Innovation und italienischem Designverständnis ein echter Herausforderer für Ducati, BMW & Co., den es in dieser Form bisher nicht gab.

Stichwörter: mv agusta, 11.2025
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