Beta 2026: Mit der 390 RS 4T kommt die Enduro für Feinschmecker
Beta ist längst kein Geheimtipp mehr, wenn es um geländegängige Performance-Motorräder geht. Das Familienunternehmen aus Rignano sull’Arno, Italien, hat in den vergangenen zehn Jahren im internationalen Endurosport Serienerfolge gefeiert und seine RR-Wettbewerbsmodelle stetig verfeinert. Parallel dazu bringt Beta mit der RS-Baureihe straßenzugelassene Versionen, die den Offroad-Spirit mit Alltagstauglichkeit kombinieren.
Für das Modelljahr 2026 stellt Beta die erneuerte 390 RS 4T vor. Sie ist das Bindeglied im Modellprogramm – stärker als eine 350, sanfter als eine 430 oder 500. Damit ist sie das ideale Motorrad für ambitionierte Offroader, die Agilität über rohe Gewalt stellen.
Hauptmerkmale auf einen Blick
- Viertakt-Einzylinder, flüssigkeitsgekühlt, ca. 385 cm³ Hubraum
- Leistung ~ 40 PS, Drehmoment rund 35–37 Nm
- Fahrfertiges Gewicht unter 120 kg
- Stahl-Doppelschleifenrahmen mit Beta‑Geometrie
- Fahrwerk: ZF Sachs-Komponenten, voll einstellbar, lange Federwege
- Bremsanlage: 260 mm vorne, 240 mm hinten, Wave-Discs, ABS (abschaltbar)
- Serienmäßige 21”-/18”-Räder (vorne/hinten) mit Endurobereifung
- Minimalistische Elektronik, zwei Mapping-Modi (Rain/Standard)
- LED-Lichttechnik, LCD-Instrument, homologierte Ausstattung für Straßenzulassung
Design und Stil
Die Beta 390 RS 4T reiht sich optisch nahtlos in die 2026er RS-/RR-Baureihe ein.
- Front: Schmale Maske mit integriertem LED-Scheinwerfer, hochgezogener Frontkotflügel – klassischer Enduro-Rennlook.
- Körperbau: Ultra-schlank im Sitz-Tank-Übergang, Spielraum für Bewegungen im Stehen. Verkleidungsteile sind schlag- und kratzresistent, wie im Enduro-Bereich nötig.
- Tank: ca. 9,5 Liter Fassungsvermögen, perfekt integriert für flachen Übergang zur Sitzbank.
- Plastics: modernisiert für 2026, aggressives rot-weißes Racing-Design mit mattschwarzen Akzenten.
- Heck: clean, mit kleiner Rückleuchte und minimalistischer Kennzeichenträger-Einheit.
- Detailarbeit: CNC-gefräste Komponenten, hochwertige Schalter und Armaturen, Aluminium-Lenker.
Die 390 RS wirkt optisch wie eine Werks-Enduro – reduziert aufs Wesentliche, ohne Schnörkel.
Motor und Leistung
Der Motor ist der Kern der Philosophie:
- Technik: Einzylinder, DOHC, 4 Ventile, Einspritzung, Flüssigkeitskühlung.
- Hubraum: knapp 385 cm³, Positionierung zwischen 350 und 430.
- Leistung: ca. 40 PS bei 8.000 U/min – auf dem Papier unscheinbarer als 500er, in Wahrheit perfekt für kontrolliertes Racing.
- Drehmoment: 35–37 Nm, kräftig ab 4.000 U/min, linear bis in den oberen Bereich.
- Charakteristik: In Wahrheit das Zünglein an der Waage: weniger aggressiv als 430 oder 480, mehr „Traktion“ durch sanftere Leistungsabgabe. Ideal in technischen Passagen wie Wurzeln, Steinfeldern oder Serpentinen.
- Mapping: 2 Fahrmodi (Standard für volle Leistung, Soft/Rain für Reduzierung).
- Abgasnorm: Euro‑5+, moderne Lambda-Überwachung, sportlicher Auspuffsound im legalen Rahmen.
- Getriebe: 6 Gänge, übersetzt für Allround – kurze erste drei, langer sechster für Straße.
Damit zielt der Motor klar auf Fahrbarkeit ab: lieber Traktion und Beherrschbarkeit als überbordende Spitzenleistung.
Fahrwerk und Handling
Beta überträgt Know-how der Racing-Modelle auf die RS. Ergebnis:
- Rahmen: Stahl-Doppelschleife, pulverbeschichtet, fein abgestimmt auf Flex und Steifigkeit.
- Vorne: ZF Sachs USD-Gabel (48 mm), Closed Cartridge, 300 mm Federweg, voll einstellbar.
- Hinten: Monofederbein ZF Sachs, progressiv angelenkt, 290 mm Federweg, ebenso einstellbar.
- Geometrie: kürzerer Radstand als die 500 RS, dadurch agiler.
- Bremsen: Wave-Scheiben (260 mm vorne, 240 mm hinten), Nissin/Brembo-Bremssättel, ABS abschaltbar.
- Räder: 21 Zoll vorne, 18 Zoll hinten (klassischer Enduro-Style), Michelin- oder Metzeler-Enduroreifen.
- Fahrcharakter: verspielt und wendig, mit Stabilität im Geradeauslauf bei Tempo.
Die 390 RS betritt damit die Balance-Zone zwischen Agilität und Stabilität. Viele Fahrer empfinden sie als das „präziseste“ Bike der RS-Linie.
Ergonomie und Ausstattung
Wie bei Beta typisch liegt der Fokus auf Offroad-Handling:
- Sitzbank: Schmal, flach und straff – ideal für dynamischen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen.
- Sitzhöhe: etwa 940 mm – typisch Enduro, doch mit schlanker Taille auch für mittelgroße Fahrer erreichbar.
- Lenker: breiter Aluminium-Lenker mit Gummi-Mounts gegen Vibrationen.
- Bedienelemente: minimalistisch, robuste Enduro-Schalter.
- Displays: kompaktes LCD-Display mit Basisdaten (Speed, Betriebsstunden, Tanklevel).
- Straßenfeatures: LED-Blinker, Spiegel, Kennzeichenhalter – homologiert, bei Bedarf abnehmbar.
- Elektronik: Kein Overload an Features; Beta bleibt minimalistisch, damit Fahrer puren Bodenkontakt fühlen.
Zusatznutzen: Gepäckträgeroptionen, Handguards, Motorschutzplatten im Zubehör erhältlich.
Verfügbarkeit und Preis
- Markteinführung: offizieller Start Frühjahr 2026 in Europa.
- Distribution: Beta-Vertriebsnetz in ganz Europa, Nordamerika und Australien.
- Preisniveau: ca. 10.200–10.800 Euro – etwas günstiger als die 430 RS, vergleichbar mit KTM EXC-F 390.
- Editionen: Standard-Basis, optional Racing Kit (größerer Tank, Akrapovic, Carbon-Parts).
Durch ihre Positionierung ist die 390 RS ein Top-Angebot für Fahrer, die einen Mittelweg suchen.
Fazit
Die 2026 Beta 390 RS 4T ist der Feinschmecker im Enduro-Regal:
- Design: wie ein Race-Bike mit Nummernschild, kompromisslos sportlich.
- Motor: linear, kräftig, doch fahrbar – perfekt für kontrollierte Offroad-Power.
- Fahrwerk: High-End-Technik, präzise, agil, WM-erprobt.
- Handling: leichter als 430/500, stärker als eine 350 – die „goldene Mitte“.
- Ergonomie: Racing-gerecht, minimalistisch, funktional.
- Preis: fair angesetzt, weniger als „große Brüder“, attraktiver für Kenner.
Damit ist die 390 RS eine ideale Enduro für erfahrene Hobbyracer, die Power und Präzision wollen, ohne den brachialen Überfluss einer 500er. Sie ist ein Motorrad für Fahrer, die sich bewusst für „Qualität vor Quantität“ entscheiden.