Der hochdrehende 748 ccm-Motor liefert die Leistung, die den Puls bei jedem Dreh am Gasgriff hochschnellen lässt. Der kurzhubige Vierventil-L-Twin mit Benzineinspritzung und Flüssigkeitskühlung garantiert ein breites Leistungsband und gibt die Leistung spontan und kräftig ab. Die 748 S ist mit sehr hochwertigen und teuren Komponenten ausgerüstet, die üblicherweise nur an echten Rennmaschinen verwendet werden. So zum Beispiel die neueste, voll einstellbare Showa-Gabel mit reibungsarm arbeitender TiN-Beschichtung und einem voll einstellbaren Showa-Federbein. Die leichten Marchesini-Räder mit Sportreifen komplettieren das „S“-Modell. Neu in diesem Jahr ist auch unsere aufregendste Farbe: Titanium-Grau kombiniert mit roten Rädern. Antrieb Mit 97 Pferden ist der Vierventiler nicht unbedingt schwach auf der Brust. Er läßt trotz der gleichmäßigen Leistungsentfaltung allerdings einen gewissen Druck vermissen. Mangelnder Hubraum muß bei der 748er mit Drehzahl wettgemacht werden. Dafür ist sie um einiges ziviler zu fahren als ihre große Schwester, die 996er. Karosserie Ihr Gitterrohrrahmen ist ebenso prägnant wie die durchgängig schlanke Linienführung. Unangefochtenes Markenzeichen sind natürlich die Endtöpfe der Termignioni-Auspuffanlage. Die Einarmschwinge ist eine Augenweide, ebenso die edle Fünfspeichenfelge. Tribut ans Design ist der spartanische Sitz. Spaßfaktor Duc-fahren erfordert ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit. Die Sitzposition ist kompromißlos sportlich und ein wahres Foltererlebnis für sofaverwöhnte Softies. Doch bereits nach kurzer Zeit läßt einen das vom Brüllen der Endtöpfe untermalte einzigartige Fahrerlebnis jegliche Pein vergessen. Der Befehl zur Schräglage muß mit Nachdruck erfolgen. Dann jedoch bleibt die 748er dank des spurstabilen Fahrwerks unbeirrbar auf ihrer einmal eingeschlagenen Bahn. Fazit Verliebte neigen dazu, über Schwächen hinwegzusehen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: hochkarätige Verführerinnen haben ihren Preis. Wer sich von der Ducati 748 S betören lassen will, muß mit 25.230 Mark ganz schön tief in die Tasche greifen.